Kung Fu Prinzipien
Gemeinsamkeiten - 要學打,先扎馬!
Sowohl Choy Lee Fut als auch das Hung Gar Kuen Kung Fu haben ihren Ursprung im berühmten Shaolin Kloster und haben sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts im südlichen Teil Chinas entwickelt. Somit legen beide Stile Wert auf ausgefeilte Handtechniken, deren Fundament kräftig ausgebildete Beine sind. Zudem finden sich in beiden Stilen die fünf klassischen Tiere des Kung Fu: Tiger, Drache, Schlange, Kranich und Leopard. Mit jedem Tier werden dem Schüler bestimmte Charakteristika als Trainingshilfe verdeutlicht und so gezielte Qualitäten gefördert.
Im Kung Fu macht man es sich im Training immer schwer, sodass alles andere außerhalb des Trainings leichter wird: Tiefe Stellungen entwickeln unter anderem kräftige Beine und somit eine Explosivität und Standfestigkeit, die auch in einer regulären Kampfhöhe nicht zu nehmen sind. Tritte werden hoch geübt, in der Anwendung allerdings niedrig ausgeführt: Zum Kopf zu treten ist wie zum Fuß zu schlagen! Infolge des anspruchsvollen Trainings können die niedrigen Kicks jedoch nun im Ernstfall mit Leichtigkeit und Sicherheit ausgeführt werden.
Diese Beispiele verdeutlichen weshalb das chinesische Boxen als Kung Fu (功夫 = harte Arbeit) bezeichnet wird: Der genannten Trainingsphilosophie folgend entwickelt der Schüler über Jahre außerordentliche Fähigkeiten - er hat also ein schwieriges Ziel dank mühevoller, geduldiger Arbeit erreicht.
Shaolin Kung Fu wie das Choy Lee Fut oder Hung Gar Kuen wird gerne als externe Stilrichtung bezeichnet. Dies bedeutet unter anderem, dass der Schüler über die zugänglichen Trainingsmethoden und -formen einen Schlüssel erlangt zu später ganz automatisch folgenden, internen - also nicht sichtbaren - Aspekten. Dazu gehören innere Ruhe, Gelassenheit und Frohsinn, aber auch Friedfertigkeit. Nach einiger Zeit verlangen die Übungen eine so hohe Konzentration, dass kein Platz mehr für störende Gedanken ist: Das Ziel von Meditation ist erreicht. Im Kung Fu wird also durchaus viel meditiert, es findet nur nicht immer in sitzender Form statt.
Jeder Kung Fu Stil zeichnet sich außerdem durch eigene Prinzipien aus, so auch das Choy Lee Fut und Hung Kuen. Nachstehend werden einige der zugrunde liegenden Kampfprinzipien genannt: